Das Geld

Feste Arbeiten bringt Geld, Feste feiern kostet Geld!

 

Darum musste als Grundsatz für alle Veranstaltungen des Faslams gelten: Was die Faslamsbrüder auch zu veranstalten gedenken, es muss Spaß und Freude dabei sein und gleichzeitig auch Geld einbringen; denn zu bezahlen waren vor allem:

 

• die Musik für die Tanzabende

• die Musik für die Begleitung der Schnorrer

• die Beköstigung der Musiker

• die Bewirtung aller Gäste am Dorfabend, dem

   Montagabend mit Essen und Trinken

• Getränke zum Schnorren und Kömbuddelsuchen

• die Werbung und die Saalgestaltung

• die Ausstattung der Faslamsauguste

• die Knobel- und Skatpreise

• die Preise und Geschenke für den Kinderfaslam

• die Musik zum Kinderfaslam und den Tanzabenden

• und in manchen Jahren eine Vergnügungssteuer

• die GEMA

• die Versicherungen

 

Was nichts kostete, waren die Preise für die Tombola am Montag. Sie wurden in jedem Jahr von der Faslamsgesellschaft in der Einwohnerschaft gesammelt. Besonders die Geschäftsleute aus Hanstedt und Nindorf trugen zum Gelingen der Tombola bei, indem sie ansehnliche Preise stifteten.

 

Das erste Geld für die Faslamskasse brachte der Einstand, den jeder Faslamsbruder zu zahlen hatte. Dieser betrug vor dem Krieg 3,00 RM und erhöhte sich in der Folgezeit bis heute auf 18,00€.

 

Zunächst zahlten diesen Einstand nur die Faslamsbrüder, später auch die Faslamsschwestern und alle übrigen Dorfbewohner, die am letzten Abend des Faslams bei dem Essen, den Faslamsaugusten, den Büttenreden, der Tombola, dem Tanzen und dem Lagerfeuer dabei sein wollten.

 

Hatte der Eintritt vor dem Krieg 1,00 RM oder 1,50 RM betragen, so verzichteten die Faslamsbrüder als Veranstalter nach dem Krieg auf ein Eintrittsgeld. Dafür aber trat man mit dem Hut an alle Gäste heran, waren es nun Männer und Frauen aus Nindorf oder auch Auswärtige, insbesondere Hanstedter, Ollsener, Asendorfer und Garlstorfer, und bat um eine freiwillige Spende.

In späteren Jahren ließ man von dieser Art wieder ab und nahm wieder Eintritt.

 

Die Skatspieler zahlten alljährlich ihren Einsatz, der sich nach dem Wert der ausgesetzten Preise richtete. Außerdem zog der Faslamsvadder mit seiner Begleitung während des Spielens von Tisch zu Tisch, gebot jedem einen vergnüglichen Faslam, reichte dazu einen Schnaps und bat um einen freiwilligen Beitrag, der Ende der Siebzigerjahre besonders hoch ausfiel, weil die Faslamsgesellschaft in der Zeit nach dem Skat mit einem gemeinsamen Grützwurstessen aufwartete.

 

Am Faslamsmontag füllte sich neben dem Einstand von allen, die nur für diesen Abend Faslamsbrüder oder –schwestern sein wollten, die Kasse noch einmal während des Knobelns und vor allem mit der großen Tombola, die erstmals 1978 stattfand.

 

Beim Schnorren hielt die Dorfschaft lange Zeit an einer Gabe in Naturalien fest. Erst allmählich kamen auch Beträge in bar zusammen. Wollte für die Veranstalter das Geld nicht reichen, fuhren sie auch nach Hanstedt und baten dort vor allem die Geschäftsleute um eine Geldspende.

 

Es sei an dieser Stelle zu erwähnen, dass Dieter Riedel und Heinz Leu 1961, als sie Faslamseltern waren, eigens alle Hanstedter Gasthäuser aufsuchten und dort schnorrten. Schon in den Fünfzigerjahren hatte die Tour nach Hanstedt rund 50,00 DM eingetragen, damals ein sehr ansehnlicher Betrag.